Erstes Tiny House in Welzheim: Dieses Mini-Haus hat eine besondere Geschichte - Nachrichten aus Welzheim - Zeitungsverlag Waiblingen

2023-02-16 16:34:09 By : Ms. ouyang ouyang

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Draußen knirscht der Frost auf der Straße nach Vorderhundsberg. Felder, Wiesen, Wald versinken schneebestäubt-schemenhaft in der Dämmerung des Winterabends. Hell und warm hingegen ist’s im Tiny House von Matthias Lorch, das im idyllischen Welzheimer Teilort steht. Ein munteres Feuer prasselt im Ofen. Helle Holzwände sorgen für eine gemütliche Atmosphäre, kleine Sessel für Bequemlichkeit. Später am Abend wird Matthias Lorch wieder in Richtung Heilbronn fahren. Er arbeitet als selbstständiger Goldschmiedemeister in Talheim und hat eine Werkstatt und ein Ladengeschäft. Doch noch genießt er den Blick auf die Flammen im Ofen, lässt den Tag ausklingen in seinem Tiny House in Vorderhundsberg. Das ist nicht nur Welzheims bisher einziges Häuschen dieser Art. Es hat auch eine besondere Geschichte.

Es steht nämlich auf dem Gelände eines Bauernhofs, der einst dem Großvater von Matthias Lorch gehört hat. „Wir waren oft hier beim Opa, in den Sommerferien immer“, denkt der 57-Jährige zurück. Er schaffte mit im Wald, es gab Kühe auf dem Hof, er mistete mit und kurvte als Jugendlicher mit dem Mofa hinauf.

Inzwischen wird der Hof renoviert und restauriert. „Der Hof wird für die Familie ausgebaut“, erzählt Matthias Lorch. Das alte Haus, in dem der Großvater einst gewohnt hat, wurde abgerissen. Ein Holzhaus wurde gebaut. Der Bruder von Matthias Lorch lebt auf dem Hof. Er selbst kommt vor allem am Wochenende und krempelt die Ärmel für die Renovierung hoch. Das alte Backhaus wurde erhalten. Bei Scheune und Stall gelang das ebenfalls, berichtet der Rührige. Die Arbeiten unterstützt sein Freund Peter Uhrig, ein Restaurator, Kunstsachverständiger und Uhrenspezialist. „Der Hof hat mich interessiert“, sagt Uhrig. Und so engagiert er sich als ehrenamtlicher „Projektleiter, Macher und Entwerfer“, erzählt er lächelnd.

Das Tiny House kam vor etwa einem Jahr nach Vorderhundsberg und zu Matthias Lorch. Eigentlich hatte er immer von einem Hausboot auf einem See geträumt. Das kleine Häuschen aber kommt dem ziemlich nahe, stellt er fest. 24 Quadratmeter groß, bietet es zwei bewegliche Schlafplätze, die als Sofa und Bett genutzt werden können. Es gibt einen Ofen. „Der macht es aus“, weiß sein Besitzer, ergänzt aber, dass alles isoliert sei. Das Tiny House selbst steht auf Rädern, wäre also fahrbar. Die Anbauteile sind freistehend.

Drinnen finden sich auch eine kleine Küchenzeile und ein ebensolches Bad mit Campingtoilette. Für einen Wasseranschluss und einen elektrischen Boiler ist gesorgt, Matthias Lorch hatte einen Stromkasten setzen lassen. Das Abwasser fängt er in einem großen Kanister auf und bringt es in die Kanalisation.

Das Tiny House wurde frei geplant. Es hat große Fenster und Rollos, so dass es hell ist im Haus. „Da bist du mit der Natur verbunden.“ Innen wurde es mit Fichtenholz bio-lasiert.

Für das Umfeld des Hofs ist an eine naturnahe, parkähnliche Umgebung gedacht, auch das ist im Werden. „Ich möchte es naturverbunden, back to the roots. Einfach wohnen, das macht mir am meisten Spaß.“

Diese Freude gönnt sich Matthias Lorch vor allem am Wochenende, im Sommer auch mal unter der Woche, und gemeinsam mit seiner Freundin. Viel zu packen ist dann nicht. „Eine Sporttasche und das Fahrrad. Milch und Eier kriegen wir hier.“ In seinem kleinen Domizil findet es der 57-Jährige gemütlich. „Da spiel’ ich Schach, weil ich keinen Fernseher hab’.“ Die Atmosphäre, der Hof, das Reduzieren von Eindrücken: „Da musst du reinwachsen.“

In seinem Heimatort, „da wohnen wir ganz anders“, erzählt Matthias Lorch. In einem großen Haus mit viel Platz.

Anders als daheim putzt er im Tiny House auch selbst. Und kommt mit dessen Einschränkungen gut zurecht. „Du bist viel draußen“, gibt er zu bedenken. „Alles ist so wie daheim, bloß einfacher.“ Ein Topf, eine Pfanne, das reicht aus. „Da musst du mit drei Weingläsern auskommen und zwei Sprudelgläsern.“ Und geht’s daheim eher stressig zu, findet der Goldschmiedemeister im Welzheimer Wald ein Kontrastprogramm und fährt zum Ausgleich auch mit dem Mountainbike. „Ich könnte mir vorstellen“, sagt er mit Blick auf die Zukunft, „dass ich einen Teil meines Restlebens hier verbringen möchte.“

Draußen knirscht der Frost auf der Straße nach Vorderhundsberg. Felder, Wiesen, Wald versinken schneebestäubt-schemenhaft in der Dämmerung des Winterabends. Hell und warm hingegen ist’s im Tiny House von Matthias Lorch, das im idyllischen Welzheimer Teilort steht. Ein munteres Feuer prasselt im Ofen. Helle Holzwände sorgen für eine gemütliche Atmosphäre, kleine Sessel für Bequemlichkeit. Später am Abend wird Matthias Lorch wieder in Richtung Heilbronn fahren. Er arbeitet als selbstständiger